TuS Ahrweiler – ein Jahr nach der großen Flut
Seit knapp einem Jahr ist in Ahrweiler nichts mehr, wie es einmal war. Die Jahrhundertflut hat binnen Stunden Zerstörung ungekannten Ausmaßes angerichtet, Menschen in den Tod gerissen, Familien obdachlos gemacht – und den TuS Ahrweiler seiner Sportanlagen beraubt. Viele Mitglieder des TSV hat dies nicht kaltgelassen und spontan zum Spenden animiert. Sabine Schenke, Geschäftsführerin des TuS, beschreibt in einer E-Mail an den TSV, wie es in Ahrweiler weitergegangen ist.
„Es ist schon viel passiert, aber an der ‚normalen‘ Sportstättensituation hat sich noch nicht wesentlich viel verändert. Sporthallen und Plätze sind noch Baustellen oder wurden noch gar nicht in Angriff genommen. Wir haben aber einige alternative Möglichkeiten für die Durchführung unserer Angebote gefunden“, beschreibt Sabine Schenke die Lage vor Ort. „‚Unser‘ Apollinarisstadion haben wir gesäubert und nach neun Monaten auch endlich die versicherungstechnischen Probleme gelöst, so dass die eingeschränkte Nutzung für unser Training möglich ist. 2023 wird erst mit der Sanierung begonnen.“
Noch bis zu den Sommerferien stehe das provisorische Turnzelt zur Verfügung, das der TuS mit Hilfe der ARHche e.V. aufgebaut und finanziert habe. Danach solle laut Plan die erste Halle wieder für Vereine nutzbar sein, erläutert die Geschäftsführerin. Im Laufe des Jahres sei zusätzlich der Aufbau einer temporären Dreifach-Halle geplant. „Immerhin mal wieder ein Schritt nach vorne – acht Sportstätten wurden zerstört“, lautet die Bilanz der Flutkatastrophe.
Die TuS-Abteilung der Bogenschützen war bisher besonders engagiert, handwerklich begabt und fleißig. Die Mitglieder haben das Bogenschützengelände wieder hergerichtet und das anliegende Lagerhäuschen/Vereinsräumchen in Eigenleistung entkernt und renoviert. Ende Mai wurde die Bezirksmeisterschaft durchgeführt - mit vielen zufriedenen Teilnehmern.
„Als neueste Errungenschaft haben wir in den Outdoor-Campus investiert (finanziert durch Spenden – auch hier wieder ein herzliches Dankeschön nach Bernhausen 😊)“ schreibt Sabine Schenke. „Damit haben wir nun eine eigene, wettergeschützte Trainingsfläche für unterschiedliche Gruppen. Wenn das Stadion saniert wird, so der Plan, werden wir die Geräte dorthin umziehen.“
Die Spendenaktion war bei der Jahreshauptversammlung Ende Juli 2021 spontan initiiert worden. Beteiligt hatten sich mit großzügigen Beträgen, Bundes-, Landes- und Kommunalpolitiker, Sponsoren des TSV sowie Mitglieder des TSV Bernhausen. Insgesamt waren 4716 Euro zusammengekommen, unter anderem aus dem Verkauf der Laufbahnnummern aus dem Fleinsbachstadion. Eine Tafel mit den Namen der Spender wird zurzeit vorbereitet. Sie soll demnächst im Fleinsbachstadion montiert und enthüllt werden.
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