Kendo-Sportler schließen sich der Abteilung New Move an. Wer sich für diesen japanischen Kampfsport interessiert, erhält bei der Geschäftsstelle des TSV weitere Informationen.

Kommandos schallen durch die Sporthalle, martialisch laut. Nicht Eingeweihte können ihre Bedeutung nicht erkennen. Aber die rund 20 Sportler beiderlei Geschlechts, die an diesem Samstagabend erstmals in der Bruckenackerturnhalle in Bernhausen dem Kendo-Sport nachgehen, verstehen den Kiai genannten Kampfschrei. Die Wurzeln ihres Sports liegen schließlich in Japan. Dort und „in Korea ist die größte Basis von Kendo“, erzählt Christian Kaden, der die erfahrenen Kendoka nach Filderstadt eingeladen hat. Seinem Ruf folgten Sportkameraden nicht nur aus der Region, sondern auch aus dem badischen Landesteil.

Die Teilnehmer am ersten Kendo-Training beim TSV Bernhausen

Zuwachs für New Move

Der Zuwachs für die Abteilung New Move, in der sich die überwiegend von jungen Leuten ausgeübten Trendsportarten versammeln, verdankt sich dem Umstand, dass Kaden seit Kurzem in Filderstadt lebt und wohnortnah trainieren will. Der 35-jährige Webprogrammierer ist stellvertretender Vorsitzender des Württembergischen Kendo-Verbands. Er möchte beim TSV Bernhausen mit erfahrenen Kendoka regelmäßig üben, aber auch interessierte Menschen an den Jahrhunderte alten japanischen Kampfsport heranführen.

Es gibt zwei Möglichkeiten, mit dem Schwert aus Bambusstreben, dem Shinai, Sport zu treiben: Der Weg als reiner Freizeitsport ist ebenso möglich wie nach Leistungsgesichtspunkten. Kaden gehört zum Beispiel dem Team an, das in diesem Jahr den dritten Platz bei den deutschen Meisterschaften belegte. Bis hin zu Weltmeisterschaften führen die nach Geschlechtern getrennten Wettbewerbe. Bei den großen Titelkämpfen, bekennt Kaden, „dominieren Japan und Korea. An dieses Level ist nur schwer heranzukommen“.

Regelmäßige Prüfungen

In der Grundausbildung üben Einsteiger noch nicht in der Rüstung, die Bogu genannt wird. Nach einer ersten Trainingsphase treten Kendoka, wie auch in anderen japanischen Kampfsportarten üblich, regelmäßig zu Prüfungen an. Nach sechs Schülergraden folgt der Aufstieg zu den Dan-Graden, von denen es acht gibt. Die unterschiedlichen Grade sind aber nicht an der Kleidung erkennbar. „Man sieht aber schnell, wo das Gegenüber leistungsmäßig steht“, sagt Kaden.

Ein erfolgreicher Angriff mit dem Shinai genannten Bambusschwert

Bevor die Kendoka ihr Shinai in die Hand nehmen, absolvieren sie zum Aufwärmen eine schweißtreibende Gymnastikeinheit – Corona-konform mit Mundschutz. Der darf aber zum Aufsetzen des Flügelhelms (Men) abgelegt werden. Dieser schützt die Kämpfer ebenso wie die Rüstung vor Verletzungen. Erlaubte Ziele sind der Kopf, die ebenfalls geschützten Handgelenke (Kote), der seitliche Bauch (Do) und der Hals (Tsuki). Diese Trefferzonen müssen regelkonform und mit voller Überzeugung angegriffen werden.

Bei der Geschäftsstelle melden

Wer Lust auf diese neue Sportart im TSV bekommen hat, meldet sich bitte bei Petra oder Jutta auf der Geschäftsstelle. Ein Anruf unter Telefon (07 11) 70 35 96 ist auch möglich. Wann es für Neueinsteiger losgeht, lest ihr demnächst hier auf der Homepage.

Impressionen vom Kendo-Trainingsauftakt

Hier ein kurzes Video.